

Der
Hastener Verkehrsvereins wurde stickum aufgelöst, berichtete der
Waterbölles am 9. November 2010: Klamm und, man möchte beinahe sagen, heimlich
hat sich der Hastener Verkehrsverein aufgelöst. Nach zwei Rundschreiben an die
Mitglieder, die nennenswertes Echo geblieben waren, hatte der Vorstand unter
dem Vorsitz von Stefan Rösner entschieden, den vor mehr als 50 Jahren
gegründeten Verein einschlafen zu lassen. Schon ein Jahr zuvor hatte der
damalige Vorsitzende Dieter Orth diesen Vorschlag gemacht, weil der Verein unter
Mitgliederschwund litt und kaum noch Geld in der Kasse hatte. In den 1970-er
Jahren war es um den Verein noch viel besser bestellt. Damals führte der
Hastener Unternehmer Richard Bremicker (Edscha-Patriarch) den Vorsitz und
sorgte auch für Spenden aus der eigenen Firmenkasse. Dafür gab`s dann, wie es
sich gehört, Spendenquittungen fürs Finanzamt.
Und heute? Der Verkehrsverein fehlt an allen Ecken und
Kanten. Vor allem als Spendenempfänger. Denn die Interessengemeinschaft (IG)
Hasten, die die Interessen der örtlichen Einzelhändler und Gewerbetreibenden
vertritt, steht als Spendentopf nicht zur Verfügung, weil sie selbst wirtschaftlich
tätig ist und deshalb vom Finanzamt die Gemeinnützigkeit nicht anerkannt
bekommen würde. IG-Vorsitzender Gerhard Röttger gestern Abend im Café Müller: Der
Hastener Verkehrsverein ist damals ohne Bedarf sang- und klanglos beerdigt
worden. Das war ein Fehler, den es zu korrigieren gilt! Denn im Zusammenhang
mit den Plänen, den Richard-Lindenberg-Platz auf Feld umzugestalten, gibt es
sehr wohl Hastener Unternehmer und andere Bürger, die bereit sind, dafür in die
eigene Tasche zu greifen. Doch bei ihrer Einkommensteuererklärung gegenüber dem
Finanzamt würden sie diese Spenden dann auch gerne steuerlich geltend machen
können. Mit anderen Worten: Ein neuer, gemeinnütziger Förderverein muss her, der
diese Spendenquittungen ausstellen kann.

Mit diesem Ziel hatte Röttger gestern ins Café Müller
eingeladen und war erfolgreich: Mit der notwendigen Zahl von sieben
Mitgliedern wurde der neue Förderverein Hasten für Hasten nach eingehender
Erörterung der neuen Satzung gegründet. Der Name des mit sechs Ja-Stimmen bei
eigener Enthaltung gewählten Vorsitzenden: Richard Bremicker (der Dritte, wie
Röttger ihn vorstellte. Wenn das kein gutes Omen ist!) Zu seinem Stellvertreter
wurde Jürgen W. Ackermann gewählt, in den vergangenen zehn Jahren, seit der
Gründung im Jahr 2014, als Vorstand die Geschicke der Marianne und Emil
Lux-Stiftung lenkte. Mit dem 4. Juni ging er dort in den Ruhestand, ließ sich
als Hastener Bürger von Röttger aber gleich wieder als Spendenexperte in die
Pflicht nehmen. Und auch gewählte Schatzmeister ist vom Fach: Marcel
Büddicker, der Leiter der Filiale Hasten der Stadtsparkasse Remscheid. Fehlt noch
ein Schriftführer / eine Schriftführerin. Die fand sich gestern Abend leider nicht
(und auch die RGA-Kollegin, die zwecks Berichterstattung erschienen war, winkte
dankend ab). Aber da eine ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern im Vorfeld
ihr aktive Beteiligung an dem neuen Verein (nicht nur als Geldgeber) zugesagt
hatten, aus verschiedenen Gründen gestern aber verhindert waren, kann der neue
Vorsitzende Richard Bremicker zuversichtlich sein, dass der BGB-Vorstand
alsbald komplett sein wird.
Zumal sich die Vorstandsarbeit in Grenzen halten wird. Denn
der neue Verein soll selbst nicht als Veranstalter von (Volks-)Festen
auftreten, sondern sich auf die Rolle des kundigen finanziellen Durchlauferhitzers
konzentrieren. Denn erst wenn seine Gemeinnützigkeit von Finanzamt bestätigt
worden ist, kann er Spendenquittungen ausstellen und werden die von
Geschäftsleuten zugesagten Spenden für die Neugestaltung des Lindenbergplatzes
tatsächlich fließen. Die neue Vereinssatzung geht darauf ein, indem sie als
Vereinszweck die Förderung von Kunst, Kultur, Heimatpflege sowie den Erhalt
und die Wiederherstellung von Bau- und Bodendenkmälern im Rahmen der Neugestaltung
der Heimat betont.
Für die Umgestaltung des Lindenbergplatzes erwartet die
Stadt Remscheid von der Bürgerschaft eine finanzielle Beteiligung. Gerhard
Röttger sprach gestern von 14.000 Euro, die es aufzubringen gelte. Die hat die
IG Hasten nicht und musste deshalb die Pläne für den Platz abspecken.
Mit der Stadt vereinbart wurden daraufhin Blumeninseln und Blumenkörbe an den
vier Lichtmasten, die auf dem Platz stehen, ferner ein Fahrradständer (für
Benutzer der Trasse des Werkzeugs), und eine lockere Bestuhlung aus
wartungsarmem Edelstahl. Die neun Edlstahl-Module mit Rankgittern, Sitzbänken
und Schutzwänden, die in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid im Oktober 2013 als
große Lösung vorgestellt wurden, hätten 36.000 Euro gekostet. Plus 14.000
Euro für gestalterische Arbeiten. und Eine Woche Klinkenputzen, und wir haben
das Geld zusammen, hatte sich damals Alexander Ernst (W.i.R.) zuversichtlich
gegeben. Wie man sich täuschen kann.