Ringstraße verliert ihre Bäume, wird aber ruhiger, titelte der Waterbölles am 2. Dezember 2015. Nach Plänen der Stadt Remscheid sollen entlang der Ringstraße zwischen der Kreuzung Trecknase und der Kreuzung Rader Straße insgesamt sind es 56 Linden gefällt werden. Davon unterliegen 23 der städtischen Baumschutzsatzung unterliegen. Gabriele Lipka, die Vorsitzende des Remscheider Landschaftsbeirates, nahm gestern Nachmittag gemeinsam mit Beiratsmitgliedern und Kommunalpolitikern die Bäume in Augenschein, die im Zuge der geplanten grundlegenden Sanierung der Straße gefällt werden sollen.
Mit dabei war auch Michael Zirngiebl, der Leiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR)(. Er verneinte wie schon bei früheren Gelegenheiten - die Frage, ob man die Bäume nicht zunächst einfach stehen lassen und abwarten könne, ob sie die Sanierung schadlos überstehen. Dies sei ein zu großes Risiko ("Wollen Sie die Verantwortung dafür übernehmen, wenn die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist?"). Zirngibl verwies auf das vorliegende Gutachten, das keine Möglichkeiten für den Erhalt der Bäume sieht. Hubert Benzheim , Veretreter des BUND, war anderer Meinung: Ein wesentlicher Teil der Bäume werde auch eine umfassende Sanierung der Straße schadlos überstehen, meinte er, da das Wurzelwerk überwiegend im Bereich der Gehwege liegen würde. Michael Zirngiebl betonte, dass eine Verbreiterung der Straße nicht vorgesehen sei, und sagte eine Prüfung zu, ob einzelne Bäume erhalten werden könnten. Allenfalls könnten dies jedoch nur ganz wenige sein.
Peter Maar, der Vorsitzende des Heimatbundes Lüttringhausen und Mitglied im Landschaftsbeirat der Stadt Remscheid, hatte am 16. Dezember in einem Waterbölles-Kommentar die Ansicht vertreten, dass zwischen den Planungen für ein Designer Outlet Center (DOC) in Lennep und der Sanierung der Ringstraße ein direkter Zusammenhang bestehe. Auf seinen gestrigen Hinweis, die Sanierung der Ringstraße sei erstmals im Dezember 2014 im mehrjährigen Investitionsprogramm der Stadt aufgetaucht, entgegnete Michael Zirngiebl, dass der Ausbau der Ringstraße in keinem Zusammenhang mit dem DOC zu sehen sei. Die Straße sei schon lange in der Schadensliste der Stadt aufgeführt. Eine umfassende Sanierung sei in jedem Fall erforderlich. Eine bloße Deckensanierung ergebe keinen Sinn. Neben der Freiheitstraße sei die Ringstraße (B 51 und B 229) eine der am stärksten belasteten Straße in Remscheid. Gabriele Lipka: Nach der Fällung der Bäume wird der Bereich der Ringstraße sich optisch sehr verschlechtern. Der Bereich ist die Visitenkarte der Stadt im Eingangsbereich von Remscheid-Lennep. Er muss auch ökologisch wiederhergestellt werden!
Die Beiratsmitglieder kritisierten die zeitliche Abfolge bei der Beratung und Entscheidung in dieser Angelegenheit. Landschaftsbeirat und Umweltausschuss seien mit der Angelegenheit erst befasst worden, nachdem die Entscheidung zum Fällen der Bäume in der der Bezirksvertretung Lennep bereits gefallen sei. Gabriele Lipka zeigte sich beeindruckt über das Engagement der Beiratmitglieder in Kälte und Regen. Sie begrüßte es, dass Peter Maar die lediglich beratende Tätigkeit des Landschaftsbeirates in Frage gestellt habe. Es sei auch für sie aufwendig, just for fun die notwendigen offiziellen Informationen zu bekommen.