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Parkplatz an der Barmer Straße ist heiß begehrt

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Das ehemalige Kino an der Barmer Straße in Lüttringhausen, zuletzt ein ´Discounter, steht seit 2005 leer. Foto: Lothar Kaiser steht seit ebe Remscheid (TBR)

Darin sind sich alle Beteiligten einig: Für eine ausschließliche Nutzung als Parkplatz ist das städtische Grundstück an der Barmer-/ Ecke Beyenburger Straße in Lüttringhausen viel zu schade. Hier ließe sich eine neue Kindertagesstätte errichten, eine weitere Flüchtlingsunterkunft, die Stiftung Tannenhof liebäugelt mit dem Gelände zwecks Baus eines Wohnhauses für 24 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, und Karin Bartels, Sprecherin der Erbengemeinschaft des ehemaligen Kinos Telgmann gleich nebenan (Foto), würde „ihr“ Grundstück (1.000 qm) am liebsten gemeinsam mit dem der Stadt (1.400 qm) als so genanntes Kerngebiet vermarktet sehen – etwa für Einzelhandel im Erdgeschoss sowie Büros und Praxen in den Obergeschossen oder für eine Kita. Denn dafür sei der Bebauungsplan 628 ja vor Jahren eigens aufgestellt worden, so Karin Bartels.

Der Stiftung Tannenhof ist das Gesamtareal zu groß und der Kino-Komplex zu klein. Das städtische Grundstück – zentral mit guter ÖPNV-Anbindung und kurzen Wegen zu Nahversorgern und Ärzten – würde die Stiftung dagegen lieber heute als morgen kaufen. Denn in Lüttringhausen ein Grundstück zu finden, in dessen Nähe sich keine andere therapeutische Einrichtung befindet, kommt der Geschichte von dem Kamel und dem Nadelöhr nahe. Aber genau das erwartet der Landschaftsverband Rheinland als Zuschussgeber von der Stiftung Tannenhof.bzw. deren neuer Wohneinrichtung

Das weiß längst auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Und im vergangenen Jahr schienen die Chancen für die Stiftung, den jetzigen Parkplatz erwerben zu können, auch gar nicht so schlecht zu stehen. Denn der Lüttringhauser Anzeiger zitierte den OB damals mit dem Worten, der Gedanke, neben dem Kino ein Haus für Flüchtlingsfamilien zu bauen, sei „längst überholt“ und stehe „nicht mehr zur Diskussion“. Daran habe man im Jahr zuvor angesichts der hohen Zuweisungen von geflohenen Menschen gedacht. Die Verwaltung habe im gesamten Stadtgebiet nach geeigneten freien Flächen gesucht. „Die Überlegungen in Lüttringhausen sind aber über ein Frühstadium nicht herausgekommen“, hatte Mast-Weisz dem „LA“ damals erklärt.

Das hat sich inzwischen geändert. Zwar hat die Bezirksregierung in Arnsberg der Stadt signalisiert, dass sie gegenwärtig mit weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen nicht zu rechnen brauche. Aber was passiert, wenn sich die Türkei an das mit der EU vereinbarte Flüchtlingsabkommen nicht mehr gebunden fühlt? Auf einen erneuten Zustrom von Asylbewerbern müsse sich die Stadt einstellen, sagt der Oberbürgermeister. Deshalb habe die Verwaltung das städtische Grundstück an der Barmer Straße mit einer Flüchtlingsunterkunft überplant. „Die Entwürfe liegen in der Schublade“, bestätigte der OB am Montag dem Waterbölles. Gegenwärtig bestehe kein akuter Handlungsbedarf. Aber „wie sich die weltpolitische Lage entwickeln wird, weiß niemand!“

Dadurch, dass die Stadt sich bei ihren Planungen auf das eigene Grundstück konzentrierte, rückte das Nachbargrundstück Barmer Str. 18 der Erbengemeinschaft mit Karin Bartels aus dem Blickfeld. Das Gebäude wurde 1956 für ein Kino nebst Gaststätte errichtet. Doch schon 1968 stellte das Kino den Betrieb ein. Seitdem war es an Lebensmittel-Discountern vermietet – zusammen mit einem rückwärtigen Anbau von 1984 bis 2005 an den Lebensmittelkonzern Lidl. Seitdem steht das Gebäude leer. Gerne würde Karin Bartels an einer gemeinsamen Vermarktung der Grundstücke festhalten und hat dies im April vergangenen Jahres auch der Verwaltung nahegelegt. Beim Heimatbund Lüttringhausen und bei Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller fand sie Unterstützung. Angesichts verschiedener Neuansiedlungen an der Barmer Straße sieht Stuhlmüller die Notwendigkeit, auch künftig auf dem Gesamtgelände öffentliche Parkplätze vorzuhalten. Dies einmal vorausgesetzt, könnte sich für die die Stadtplaner die ambitionierte Aufgabe ergeben, auf der Gesamtfläche die Chance für eine neue Kita und/oder eine neue Einrichtung für die Stiftung Tannenhof auszuloten. Sofern sich für ein neues Flüchtlingsheim in Lüttringhausen doch noch ein anderer geeigneter Standort gefunden hätte...


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