Bei nur einer Gegenstimme (Klaus Wetzel, Mitglied der Linken) stimmte der Sportausschuss gestern in der Hauptschule Hackenberg dem überarbeiteten Plan (Variante B) des neuen Sportzentrums Hackenberg zu. Markus van Aken, Geschäftsführer des Büros Geo3, hatte ihn den Ausschussmitgliedern zuvor eingehend erläutert. Gegenüber früheren Entwürfen zeichnet sich der neue Plan durch mehr Parkplätze und besseren Lärmschutz aus.
Zusätzlich zu den 300 Parkplätzen des Freibadbades sind nunmehr 300 weitere vorgesehen, allerdings nicht mehr direkt entlang der Hackenberger Straße, sondern unterhalb des neuen Stadions. Dieses rückt planerisch Richtung Straße, von dieser nur noch durch einen Gehweg und einen kleinen, baumbepflanzten Grünstreifen getrennt (ca. sechs bis sieben Meter breit). Der Schallschutz für die Anwohner au8f der gegenüberliegenden Straßenseite ließe sich so besser sicherstellen, erklärte van Aken. Zumal eine Schallschutzmauer links und rechts der überdachten Tribüne auch die Stadioneingänge von der Straßen abtrenne.
100 der 300 neuen Stellplätze sollen so angelegt werden, dass sie von den übrigen abgetrennt werden können, d.h. nur bei Bedarf geöffnet werden. Das bietet die Möglichkeit, diese Fläche auch Sportlern zur Verfügung zu stellen, beispielsweise Rollschuhläufern, Basketballern und Skatern. Bislang ist auf der Anlage - nahe den drei Beachvolleyballfeldern - auch Kugelstoßen vorgesehen. Hinzukommen könnten auf den Kunstrasen bei entsprechendem Hallengerät auch Speer- und Hammerwerfen, so van Aken.
Ob der neue Parkplatz unterhalb des Stadions auch für Brauchtumsfeste geeignet sei, wollte Bezirksbürgermeister Markus Kötter wissen. Daran habe man in der Verwaltung auch schon gedacht, bekannte Sportdezernent Thomas Neuhaus. Je ebener die Fläche gestaltet werden könne - derzeit hat sie in der Planung noch ein Gefälle von drei Prozent -, desto mehr Möglichkeiten werde sie bieten. Neuhaus: Ein Oktoberfest an dieser Stelle, das wäre natürlich das Sahnehäubchen. Und deshalb werden wir das ernsthaft untersuchen lassen!
Noch aber sehe der Beschluss der Politik für Brauchtumsfeste (auch das Oktoberfest) die Robert-Schumacher-Straße vor. Und deshalb möge man doch bitte nichts überstürzen, warnte Erwin Rittich (Lenneper TG), Er könne sich im Übrigen vorstellen, dass die Anwohner der Hackenberger Straße lieber um 19 Uhr die Pfeife eines Schiedsrichters hören würden als um 21 Uhr bayrischer Blasmusik der Stieflziacha. Gleichwohl sagte Markus van Aken zu, den Grad des Gefälles auf dem neuen Parkplatz noch einmal prüfen zu wollen.
Was denn die SG Hackenberg als finanziellen Ausgleich für ihr Vereinshaus erwarten könne (das an anderer Stelle auf dem Gelände neu entstehen soll), hatte Klaus Wetzel wissen wollen. Die Frage steht schon seit einigen Monaten im Raum, blieb aber auch gestern unbeantwortet. Thomas Neuhaus nannte den Grund: Den Gebäudewert ermittelt der unabhängig Gutachterausschuss. Und der habe sich noch nicht geäußert.
Gegenüber den veranschlagten 10,6 Millionen wird die neue Sportanlage Hackenberg in der neuen Variante mit 10.825.000 Euro beziffert. Das übersteigt den Kaufpreis des DOC-Investors MacArthurGlen für das alte Lenneper Stadion also um ca. 225.000 Euro. Rittich betonte gestern, dass die Sportvereine eine Entnahme dieser Summe aus der jährlichen Sportpauschale ablehnen würden. Da müsse sich die Stadt schon etwas anderes einfallen lassen. Generell sei für ihn aber die Variante B ein guter Kompromiss. Da stimmte David Schichel von den Grünen ausdrücklich zu. Die zusätzliche Planungsrunde in den vergangenen Monaten habe sich gelohnt. Das ist ein überzeugendes Konzept, auch städteplanerisch! Der Sportdezernent hörte das gerne. Thomas Neuhaus lobte die Planvariante B ebenfalls, da sie nicht nur die Bedürfnisse der Sportler befriedige, sondern auch die Sorgen der Anwohner entkräfte. Damit könne das neue Sportzentrum ein adäquaten Ersatz für alles, was wegfällt werden.