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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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Revitalisierung (8): Ort der Integration

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Die untere Alleestraße mit Markt und Stadtkirche. Archivfoto: Lothar Kaiser Im Untersuchungsgebiet waren zum 31.12.2013 exakt 3.134 Bewohner ansässig. Die Bevölkerungszahl war im Zeitraum 2003 bis 2013 im Vergleich mit der Gesamtstadt und dem Stadtbezirk Remscheid nahezu konstant geblieben bzw. sogar leicht zunehmend gewesen. Erst seit 2011 nimmt die Zahl der Bewohner des Untersuchungsgebietes leicht ab. Der Anteil der unter 18-jährigen liegt im Untersuchungsgebiet zum 31.12.2013 bei 13,5 % und damit deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 16,2 %. Ebenfalls deutlich unter dem gesamtstädtischen Wert liegt der Anteil der Bewohner im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Lebensjahre) mit 55,6 % (65,1 % für die Gesamtstadt). Hingegen ist der Anteil der Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren mit 33,7 % gegenüber dem Wert für die Gesamtstadt (21,9 %) deutlich erhöht. 23,5 % der Bewohner des Untersuchungsgebietes sind Nichtdeutsche und 13,1 % der Bewohner Deutsche mit weiterer Staatsbürgerschaft. Gegenüber dem Anteil beider Personengruppen an der Gesamtbevölkerung Remscheids mit 25,3 % ist ihr Anteil an den Bewohnern der Innenstadt somit deutlich erhöht.

Im Mittel der Jahre 2011 bis 2013 war der Wanderungssaldo mit -0,20 % der Bewohner leicht negativ, jedoch geringfügig günstiger als der Wanderungssaldo des Stadtbezirks Innenstadt (- 0,22 % der Bewohner) und der Gesamtstadt (-0,23 % der Bewohner). Die Relation des Anteils der Zuzüge Nichtdeutscher an den Zuzügen insgesamt mit 50 % zum Anteil der Fortzüge Nichtdeutscher an den Fortzügen insgesamt mit 34,8 % weist wie für die Gesamtstadt auf eine fortdauernde Zunahme des Anteils der Bevölkerung mit Migrationshintergrund durch Wanderungen hin.

Die Haushaltsstruktur mit einem Anteil an Einpersonenhaushalten von 49,2 % unterscheidet sich vom gesamtstädtischen Durchschnitt in Höhe von 40,5 %. Der Anteil alleinerziehender Elternteile mit 3,8 % liegt hingegen deutlich unter deren Anteil an den Privathaushalten der Gesamtstadt mit 6,2 %. Die Wohnfläche je Einwohner ist mit 36,7 m² etwas kleiner als der gesamtstädtische Wert in Höhe von 39,6 m².

Im Untersuchungsgebiet und seinem Umfeld (Stadtteile 101-Mitte, 102-Altstadt und 104-Stachelhausen) ist der Anteil der Personen in Bedarfsgemeinschaften (SGB II) mit 18,7 % gegenüber dem Vergleichswert für die Gesamtstadt (10,2 %) und dem Stadtbezirk I (12,4 %) deutlich erhöht. Der entsprechende Anteil der Nichtdeutschen in Bedarfsgemeinschaften erreicht 20,4 % im Vergleich zu 15,9 % für die Gesamtstadt. In dem beschriebenen erweiterten Untersuchungsgebiet waren 682 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Anteil von 13,1 % an der Altersgruppe der 15- bis unter 65-jährigen entspricht. Der entsprechende Wert für Remscheid liegt bei 7,3 % der 15- bis unter 65-jährigen.

Die sozialräumliche Struktur des Untersuchungsgebietes (hohe Siedlungsdichte, hoher Migrationsanteil, geringer Anteil Kinder und Jugendlicher, hoher Seniorenanteil, hoher Anteil von Hilfeempfängern) ist entsprechend der baulichen und Nutzungsstruktur des Gebietes heterogen ausgeprägt. Verschiedene Merkmalsausprägungen (hoher Seniorenanteil, geringe Quote Alleinerziehender, geringe Wohnfläche je Einwohner) resultieren zum Teil aus größeren Seniorenwohnanlagen im Quartier südlich der Alleestraße. Einfache und kostengünstige Wohnlagen finden sich an den Haupterschließungsstraßen im Osten und Süden des Plangebietes. Die Wohnnutzung im Südwesten des Plangebietes und an der Konrad-Adenauer-Straße ist von (Stadt)-Villenbebauung geprägt.

Die Einwohnerdichte bewegt sich zwischen weniger als 50 Einwohner/ha in den Teilräumen mit überwiegender Nichtwohnnutzung und mehr als 250 Einwohner/ha in den verdichteten Wohnlagen östlich des Marktes, beiderseits der Alten Bismarckstraße, nördlich der unteren Alleestraße und in einzelnen Baublöcken südlich der Alleestraße.

Aufgrund des hohen Anteils Nichtdeutscher und Deutscher mit weiterer Staatsangehörigkeit und des Wanderungssaldos dieser Gruppe ist die Innenstadt neben den Stadtteilen Honsberg und Rosenhügel ein wichtiger Ort der Integration in Remscheid. Dies gilt nicht nur in Bezug auf die Menschen, die in der Innenstadt einen Wohnstandort finden, sondern auch für Migranten außerhalb der Innenstadt, die aufgrund des Nebeneinanders von Wohnen, Erwerb, Versorgung, Kultur und Bildung zentrale Funktionen hat. (...)

(Aus der Beschlussvorlage 15/1294 („Entwicklungskonzept zur Revitalisierung der Innenstadt Remscheid“) vom 21.5.2015, beschlossen vom Rat am 18. Juni 2015.)

 


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