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Channel: Waterbölles - Kommunalpolitik
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„Das ist kein Gewässer mehr, das ist ein Bio-Reaktor!“

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„Trockenes Brot mögen nicht nur Enten, sondern auch Ratten“, titelte der Waterbölles am 4. Oktober 2011. Und weil der Stadtparkteich seit Jahrzehnten mit Brot zugeschmissen worden ist“ – so Michael Zirngiebl, der Chef der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) – gibt es rund um das einstige Biotop jede Menge Retten. Sie haben den Dann des Teiches längst löchrig gemacht. „Mitarbeiter der TBR haben im Teich sogar Brot gefunden, das steckte noch in der Plastikhülle“, berichtete Zirngiebl gestern den Mitgliedern des Seniorenbeirats und empfahl ihnen, öffentlich gegen das Entenfüttern zu ächten. Denn vom Brot gedeihen auch Enten prächtig. Und deren Ausscheidungen (Kohlenwasserstoffe) trügen zum Tod des Gewässers bei. In Zahlen: In jedem Liter Wasser des Stadtparkteichs – die Wassertiefe beträgt gerade mal 20 Zentimeter - sind 2.500 Mikrogramm Phosphat enthalten. Das hat die jüngste Wasserprobe ergeben. Zirngiebl: „Das ist das Fünffache dessen, was Biologen normalerweise als Spitzenwert bezeichnen!“ Und beim Chlorophyll A sieht es nicht besser aus. „Gegenwärtig ähnele das Wasser „eher einem Pudding“, beschrieb der REB-Chef die „niederschmetternde Lage“ und meinte: „Das ist kein Gewässer mehr, das ist ein Bio-Reaktor!“

Bis Dezember muss die Politik noch warten, dann wird voraussichtlich die Master-Arbeit der Aachener Studentin und das Gutachten des Wupperverbandes vorliegen. Ob denn nicht eine Frischwasserzufuhr (Regen) vom Dach des nahen Wasserbunkers der Stadtwerke oder hin und wieder eine Auffüllaktion der Feuerwehr ausreichen würde, um das Problem zu lösen, wollte der Seniorenbeirat wissen. Zirngiebl verneinte das. Der belastete Schlamm müsse für viel Geld entfernt werden. Die Alternative sei eine langsame Verlandung des Teiches. Einzig Hans Gerd Göbert (W.i.R.) sprach sich gestern dafür aus, wohlwissend, dass er damit nicht die Mehrheitsmeinung der Remscheider Bürger teilte. Zirngiebl sah das genauso. Auf eine entsprechende Nachfrage von Elke Rühl (CDU) betonte er, an dem Gerücht, das Teichgelände sei als Bauplatz für Wohnungen begehrt, sei „absolut nichts dran!“

Merke: Die einzigen Tiere, die in Remscheid in der Öffentlichkeit nicht gefüttert werden dürfen, sind Tauben (Ortsrecht Ziffer 3.95). . In anderen Städten, z.B. Wuppertal, Köln und Düsseldorf, ist auch das Füttern von Enten verboten. In Köln wird dafür ein Ordnungsgeld von 500 Euro erhoben. Theoretisch. Praktisch wird nicht kontrolliert, ob jemand die Verbotsschilder an den Stadtteichen missachtet.


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